Nach dem 2. Weltkrieg – Die Jahre 1961 - 1992
In Jahre 1961 frühstückte die St. – Joachim- Schützenbruderschaft in der Gaststätte Philippen aus Anlass des Patronatstages. Bei dieser Zusammenkunft kam spontan der Wunsch zur Neugründung des Musikvereins. Reiner Gerhards, der damalige Präsident der Schützenbruderschaft, erhielt den Auftrag, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Obwohl er damals schon 72 Jahre alt war, ging er mit Begeisterung an diese Aufgabe heran. Ohne seine Schaffenskraft und den nimmermüden Einsatz wäre der Neubeginn sicherlich nicht möglich gewesen. Herr Gerhards erklärte sich auch bereit, neben dem Amt des Schützenpräsidenten zusätzlich das Amt des 1. Vorsitzenden und das Amt des Dirigenten zu übernehmen. Es war gar nicht so einfach, denn weder Noten noch Instrumente waren vorhanden. Reiner Gerhards warb eifrig neue Mitglieder und konnte mit Peter Palmen und Joachim Beckers zwei weitere Mitstreiter gewinnen, die schon dem Musikverein vor dem Krieg angehört hatten. Zu den Vorkriegspionieren gesellten sich mit Jakob Wilms und Leo Beckers zwei weitere ausgebildete Musiker, die beide zu dieser Zeit im Musikverein Waldenrath aktiv waren. Eine Handvoll Musiker und der gute Wille war vorhanden.
Wo ein Wille, da ein Weg, getreu diesem Motto wurden Möglichkeiten zur Finanzierung der Erstausstattung gefunden. Die Schierwaldenrather spendeten bei zwei Haussammlungen großzügig 1300 DM für die Anschaffung neuer Instrumente. Auch die St.-Joachim-Schützenbruderschaft unterstützte diese Initiative mit 1000 DM. Zu dieser Zeit gab es den Grenzlandfond für Musikpflege. Reiner Gerhards hatte von dieser Möglichkeit gehört. Im August des Jahres 1961 suchte Reiner Gerhards unseren heutigen 1. Vorsitzenden Heinz–Josef Schlicher auf und bat ihn, einen Brief mit der Maschine zu schreiben.(In diesen Jahren war eine Schreibmaschine in nur einigen wenigen Haushalten vorhanden.) Es wurde ein Brief an den Oberkreisdirektor geschrieben, und um Unterstützung aus dem Grenzlandfond gebeten. Ein reger Briefwechsel mit dem Oberkreisdirektor und dem Regierungspräsidenten folgte. Einige Musiker griffen tief in die eigene Tasche und kauften sich selbst ihr Instrument. Im Januar 1962 wurden die ersten Instrumente bestellt: 3 Trompeten, 2 Althörner, 2 Tenorhörner, 1 Bariton und eine Tuba bestellt. In der vorösterlichen Zeit trafen diese dann auch in Schierwaldenrath ein. Sofort wurde mit dem Proben begonnen. Geprobt wurde bei Familie Beckers in der kleinen Stube. Zum ersten Male trat der Musikverein am Weißen Sonntag 1962 in die Öffentlichkeit. Vor den beiden Weltkriegen war sein Name „Instrumentalverein Schierwaldenrath“. Nach dem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit wurden die wöchentlichen Proben in einen Kellerraum der Volksschule verlegt. Im Juli des Jahres 1962 zeigte der Schriftverkehr mit dem Regierungspräsidenten Erfolg. Der Musikverein erhielt einen Betrag von 800 DM aus dem Topf der Grenzlandhilfe für Musikpflege. Von diesem Geld konnte der Verein sich nun ein Schlagzeug kaufen. 1963 kaufte der Musikverein ein weiteres Tenorhorn. Im Frühjahr 1964 wurden, zur Vereinfachung des Probenbetriebs, bronzierte Notenständer angeschafft. (Einige existieren heute noch). Im Herbst 1964 konnte der Verein eine weitere Trompete anschaffen.
Die wachsende Mitgliederzahl machte den Neukauf einer Klarinette und eines Flügelhorns im Herbst 1965 notwendig. Die Aufgabe des Vereins bestand in den ersten Jahren vorwiegend in der Mitwirkung bei kirchlichen Anlässen, öffentlichen Umzügen und der Begleitung der Schützenbruderschaft. Reiner Gerhards verstand es mit seiner Liebe zur Musik, die Jugend zu begeistern und mancher junge Mensch wurde unter seiner Anleitung zum brauchbaren Musiker. Wurde auch nach der Neuformierung keine Geldstrafe mehr für Verspätung oder Fernbleiben von der Probe verlangt, so mußte man mit einem forschenden Hausbesuch des Dirigenten rechnen.Der Dirigent forderte die nötige Disziplin bei allen Musikern ein. 10 Jahre lang hat er den Dirigentenstab geschwungen und junge Musiker ausgebildet. Unterstützung bekam er von Jakob Wilms, der die Ausbildung der Klarinettisten übernahm. Die Schulung der jungen Mitglieder erfolgte bei den Ausbildern zu Hause. In dieser Zeit bildeten Reiner Gerhards und Peter Palmen den Vorstand des Vereins. Die Uniform des Vereins bestand aus einer dunklen Schirmmütze, dazu trugen die Musiker einen dunklen Anzug aus Privatbesitz. Die Mitgliederzahl und auch das Leistungsniveau nahmen stetig zu. Als ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserem Ort, trug der Musikverein dazu bei, bei allen Festen ob kirchlicher oder weltlicher Art, für den passenden musikalischen Rahmen zu sorgen. Der Musikverein nahm an Musikfesten und Jubiläen benachbarter Vereine teil. Nach zehnjähriger Dirigententätigkeit gab Reiner Gerhards dem Taktstock und auch den Vorsitz in jüngere Hände. Hans Feindt wurde neuer Vorsitzender des Vereins mit Unterstützung von Jakob Wilms. Jakob Welter aus Pütt wurde unser neuer Dirigent und baute den Klangkörper weiter feinfühlig aus. So war Herr Welter auch für die Ausbildung der jungen Musiker zuständig. In die Zeit seiner Dirigententätigkeit fielen Konzerte in Langbroich und der Besuch beim Musikfest in Waldenrath 1973, wo der Verein das Stück „Besuch bei Offenbach“ zu Gehör brachte. Den Musikern ist dies in guter Erinnerung geblieben.
Zu Beginn der 70er Jahre kamen die Mitglieder des Musikvereins günstig an neue Uniformen heran, d.h. dabei handelte es sich nicht um neue Uniformen im eigentlichen Sinne. Die Zollbeamten des Landes bekamen neue Dienstuniformen. Die abgelegten, nicht mehr benötigten Uniformen der Zollbeamten wurden umfunktioniert zu unseren Vereinsuniformen. Einziger Nachteil dieser Kleidungsstücke war, dass sie nicht für die Jugend des Vereins in der richtigen Größe zur Verfügung standen und auch nicht nachgeordert werden konnten. Anhand des Kalenders für das Jahr 1975 ist zu erkennen, dass der Einsatzplan des Musikvereins nicht erst in neuer Zeit hoch ist. Der Verein beteiligte sich am Karnevalsumzug in Schierwaldenrath und am Rosenmontag in Gangelt. Bis zum Osterfest standen noch der Vogelschuß der St.-Joachim – Schützenbruderschaft, das Priesterjubiläum des Pastor Görtz und die Palmprozession auf dem Plan.
Am Weißen Sonntag begleitete der Musikverein die Erstkommunikanten zur Kirche. Zwei Wochen später stand die Frühkirmes in Schierwaldenrath auf dem Terminplan. Am 1. Mai hatte der Verein einen Honorarauftritt in Gillrath, dort verschönerte der Verein die alljährlichen Maifeierlichkeiten. Im Mai fehlte der Musikverein auch nicht bei der Fronleichnamsprozession und der Verabschiedung des Pastor Görtz. Nach Hillensberg zum Schützenfest, als Begleitung der Schützenbruderschaft führte uns der Monat Juni. Im Juli folgte der Musikverein einer Einladung zum Musikfest nach Straeten. Am 20 Juli fand die Einführung des neuen Pastores Werner Mohr statt. Das Schützenfest in Birgden besuchten wir gemeinsam mit unserer Schützenbruderschaft am 31. August. Der September forderte den Einsatz der Musiker bei der Herbstkirmes und beim Besuch des Bundesschützenfestes in Aachen. Zum Erntedankfest nach Waldenrath brachen die Musiker am 19.Oktober auf. Am 31.Oktober hatte der Verein erneut einen Auftritt bei der Einweihung der Hauptschule in Gangelt. Der Martinsumzug und das Totengedenken am Volkstrauertag sowie ein Ständchen zur Abschlussübung der Feuerwehr füllten das Novemberprogramm. Am 13.Dezember verschönerten die Darbietungen des Musikvereins den Seniorentag. Zu Weihnachten spieltendie Musiker nochmals in der Christmette auf.
Das Jahr 1976 war geprägt von den Vorbereitungen für das Schützenfest in unserem Ort. Den Heimatabend verschönerte der Verein mit Musikstücken wie Modern Time, der Gartenpolka oder dem Marsch Arosa. Heinz-Josef Schlicher übernahm in diesem Jahr das Amt des 1. Vorsitzenden, unterstützt wurde er dabei von Kassierer Leo Ezilius. Am 17. Dezember 1976 verabschiedete sich unser Mitglied und unser Dirigent Herr Welter. Am 10. Januar 1977 trat der schwungvolle Militärmusiker Heinz Gotzen ans Dirigentenpult und begann auch sogleich mit dem Einproben neuer Musikstücke für das Musikfest im Juli.
Für den Musikverein Schierwaldenrath war das Jahr 1977 ein besonderes Jahr. Dies ist im Terminkalender deutlich zu sehen:
05.02.1977 Kappensitzung Schierwaldenrath
20.02.1977 Karnevalsumzug in Schierwaldenrath
21.02.1977 Rosenmontagszug in Alsdorf
20.03.1977 Vogelschuss Schierwaldenrath
03.04.1977 Palmweihe
17.04.1977 Erstkommunion
23.-25.04.1977 Kirmes in Schierwaldenrath
30.04.1977 Feierlichkeiten zum 1. Mai in Gillrath
22.05.1977 Musikfest des Mandolinen - Club Birgden
12.06.1977 Schützenfest Krefeld
19.06.1977 Schützenfest Gangelt
1.-3.07.1977 1.Freundschaftstreffen der Musikvereine der Gemeinde Gangelt und 70 jähriges Bestehen des Musikverein Schierwaldenrath.
31.07.1977 Aufzug zum Patronatstag in Schierwaldenrath
14.08.1977 Konzert bei der IHS (Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr)
21.08.1977 Schützenfest Saeffelen
03.09.1977 Einführung des Pastor Vargic
3.-.5.09.1977 Kirmes in Schierwaldenrath
15.10.1977 Aufzug zu den Feierlichkeiten des Bundesschülerprinz Heinz Heinen.
13.11.1977 Totengedenken zum Volkstrauertag und Martinsumzug
24.12.1977 Gestaltung des Christmette
Der neue Dirigent und der Terminplan für dieses Jahr waren Antrieb genug. Vom 1.-3.Juli 1977 feierte der Musikverein sein 70-jährigens Bestehen. Am Freitagabend beim großen Festbankett war der Musikverein Waldenrath Festkapelle. Schirmherr des Festes war Rektor Karl Eßer. Er hielt die Festrede und nahm die Jubilarehrungen vor. Mit Rainer Gerhards, Joachim Beckers und Peter Palmen sollten drei Gründer des Vereins geehrt werden. Peter Palmen konnte leider diese Anerkennung nicht mehr entgegennehmen, da er während der Festtage zu Grabe getragen wurde. Bei diesem Fest wurden Jakob Wilms, Leo Beckers, Helmut Beumers und Heinz Reubzaet als Silberjubilare geehrt.
Zum ersten Male in seiner Geschichte nahm der Musikverein Mädchen auf. An diesem Wochenende wurde aber nicht nur das 70-jährige Bestehen gefeiert. Der damalige Bürgermeister der Gemeinde Gangelt Heinrich Aretz meinte, es sei doch schön, wenn es für die Musikvereine unserer Gemeinde auch ein Freundschaftstreffen ähnlich dem der Spielmannszüge gäbe. So war der Musikverein Schierwaldenrath Ausrichter des 1. Gemeinde-Freundschaftstreffen der Musikvereine. Zum Frühschoppenkonzert spielten die Trommler und Pfeifer aus Schierwaldenrath und der Instrumentalverein aus Straeten auf. Sonntagmittag ab 13 Uhr trafen die Musikvereine aus Birgden, Breberen, Gangelt, Hastenrath, Langbroich und Stahe ein. Zusammen mit der Schützenbruderschaft und den Gastvereinen bildete sich ein schöner Zug durch den Ort. Im Anschluß daran spielten die Gastvereine zum Konzert auf. Kurz entschlossen verlegte man wegen des herrlichen Sommerwetters die Bühne auf den Pausenhof der alten Schule. Alle geladenen Vereine sorgten mit ihrer dargebotenen Musik für einen gelungenen Konzertnachmittag. Nicht nur der hochsommerlichen Temperaturen war es zu verdanken, dass die Organisatoren ganz schön ins Schwitzen kamen. Schierwaldenrath war trocken, d.h. es gab nichts mehr zu trinken. Beim rollenden Supermarkt und auch beim örtlichen Lebensmittelladen waren die Lager schon leer geräumt. Einer der anwesenden Gäste war mit dem Lagermeister des Getränkegroßhandels in Rischden bekannt. Nach einem Telefonat mit diesem Retter stiegen zwei Musiker in ihren Pkw und brausten zum Großhandel, um dort eiligst den Kofferraum zu beladen. In Schierwaldenrath wurden die beiden Getränkelieferanten herbeigesehnt. Es dauerte keine Stunde bis die Kurierfahrer ein weiters Mal aufbrechen mußten. An diesem Nachmittag ist keiner verdurstet.
Seit 1977 steht jährlich der Besuch eines Freundschaftstreffens in der Gemeinde Gangelt auf unserem Terminplan.
In Jahre 1980 war der Musikverein Ausrichter des Dorffestes. Bei dieser Gelegenheit präsentierte er erstmals seine neuen Uniformen. Für den Musikverein ist die Durchführung des Dorffestes eine wichtige Einnahmequelle um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. So fordert die Ausbildung des Vereins und der Jugend, Instandhaltung, Wartung und Reparatur der Instrumente sowie die Anschaffung neuer Noten immer wieder den Geldbeutel des Vereins heraus. In diesem Jahr wurden auch die Musikfreunde in Waldenrath beim Musikfest besucht.
1981 zeigte der Musikverein sich nicht nur musikalisch am Ball. Bei dem Fußballtunier anlässlich des Dorffestes besiegten die Musiker unsere Freunde des hiesigen Spielmannszuges in einem interessanten Spiel mit 1:0. Durch diese Jahre steuerte uns Heinz Gotzen als Kapitän, der bei der Einfahrt in den Hafen der Ehe den Dirigentenstab in unserem Verein zum Jahresende 1981 niederlegte. Am 2.Februar 1982 nahm der junge immer gut gelaunte Niederländer Albert Hendrix den Taktstock in die Hand. Herr Hendrikx zeigte sich auch für die Ausbildung des Nachwuchses verantwortlich. Beim silbernen Priesterjubiläum unseres Pfarrers Constantin Raes in diesem Jahr, gratulierte der Musikverein mit dem Stück „Priestermarsch“. Im Jahr 1983 begleiteten wir zum letzten Mal den Karnevalumzug in unserem Ort .In Verbindung mit der Frühkirmes 1984 war der Musikverein erneut Ausrichter des Freundschaftstreffens der Musikvereine der Gemeinde Gangelt. Unser Schirmherr für dieses Fest war der damalige Präsident der Schützenbruderschaft Hans Vreydal. In den Wintermonaten 1985/1986 standen für die Musiker die Proben für das Dekanatsschützenfest an. Den Heimatabend eröffnete der Musikverein mit dem Marsch Montana. Zur Unterhaltung und Verschönerung wurden „Leichte Brise“ und „My fair Lady“ aufgeführt. Am Samstagmorgen des Schützenfestes zeigte der Musikverein ein Herz für Tiere, indem er bei Ehrungen eines nahen Kaninchenzuchtverbandes für den musikalischen Rahmen sorgte. Der Musikverein begleitete die St.-Joachim- Schützenbruderschaft natürlich bei allen Umzügen dieses Festes. Mit Angela Wilms, Bettina Vieten , Rita Beumers und Monika Beckers stellte der Musikverein vier Ehrendamen.
Bei der Mitgliederversammlung zum Jahresbeginn 1989 hatte sich der Musikverein entschlossen, beim Wertungsspiel im Nachbarort Birgden teilzunehmen. Mit einem 2. Platz in der Unterstufe und um eine Erfahrung reicher kamen die Musiker heim. Die Freude an der konzertanten Musik ließ den Wunsch eines eigenen Konzertes bei den Musikern wachsen. Heinz-Josef Schlicher wusste Rat, er sprach mit unserem Pater Raes über dieses Problem. Pater Raes war einverstanden, ein festliches Vorweihnachtskonzert ohne „remmi demmi“ seine einzige Bedingung, konnte in der Pfarrkirche stattfinden. Das war am 17.Dezember 1989. Seither hat das Adventskonzert seinen festen Platz im Kalender. Entspannung, Ruhe und Zeit zur Besinnung möchten die Musiker den Besuchern schenken. Für die Musiker bedeutet dies alljährlich eine neue Herausforderung. Beim Rosenmontagszug 1990 in Alsdorf stellten die Musiker fest, dass sie ja eigentlich nicht in diesen Umzug hinein gehörten, so unkostümiert. Mit Johanna Hilgers und Angela Errens nahmen die Damen aus dem Vorstand des Vereins diese Sache in die Hand. Diese beiden besorgten Hüte für alle Mitglieder und auch Stoff. Jedes Vereinsmitglied erhielt den von ihnen zugeschnittenen Stoff und nähte sein Kostüm unter ihrer Regie fertig. Die Kasse des Musikvereins sollte geschont werden. Ja, unsere Musiker sind nicht nur musikalisch aktiv, sondern auch noch handwerklich kreativ. Zur Karnevalssession 1990/91 waren die Kostüme alle fertig. Der Jahresbeginn 1991 stand weltweit im Zeichen des Golfkrieges.
Kurzfristig wurden die Karnevalsumzüge abgesagt. Da standen die Musiker nun mit ihren selbst geschneiderten Kostümen. Zu Mittfasten fand dann doch der „Rosenmontagszug“ in Alsdorf statt und der Musikverein hatte durch dieses Geschehen keinen Einnahmenausfall. Mit Hildegard Straub übernahm ein Mitglied unseres Vereins die musikalische Früherziehung. Im Jahr 1991 fand das 15. Freundschaftstreffen der Musikvereine in unserem Ort statt. Unsere Gastvereine erfreuten die Zuhörer mit ihren gelungen Konzertbeiträgen, nach dem sie sich zuvor beim Umzug durch den Ort mit Marschmusik präsentiert hatten. Unser Dirigent Albert Hendrix verabschiedete sich zum Jahresende 1991. Am 10.März 1992 stellte sich mit dem Niederländer Jo Vliex ein Vollblutmusiker ans Dirigentenpult. Unter seiner Stabführung entwickelte sich der Musikverein zu einem modernen Klangkörper. Die Umstellung auf ein anderes Klarinettensystem, andere Waldhörner, Austausch der Posaunen, der Kauf eines weiteren Tenorsaxophones und die Anschaffung einer neuen Tuba erforderten von den Musikern einen enormen Einsatz. Um all diese notwendigen Investitionen tätigen zu können, nahm der Verein zusätzliche Honorarauftritte an. Finanztechnische Gründe machten eine neue Satzung nötig. Heinz-Josef Schlicher und Heinz Laumen erarbeiteten diese gewissenhaft.